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Presseberichte

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Empfiehlt Floridas Gouverneur 'Jud Süß' einer breiten Öffentlichkeit?

Governeur Charlie Crist dankte versehentlich für die Zusendung der Kopie des als antisemitischer Hetzfilm bekannten Films 'Jud Süß' und versprach ihn mit allen Einwohnern Floridas zu teilen.

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Der Autor mit der «bestorganisierten literarischen Werkstatt»

Vor 50 Jahren starb Lion Feuchtwanger - Chronist des Antisemitismus

Von Barbara Schneider (epd)

© mit freundlicher Genehmigung von Chefredakteur Hans-Jürgen Röder

Berlin (epd), 21.12.2008.

An eine Hitler-Diktatur hat er lange nicht geglaubt.

Noch Ende 1932, Lion Feuchtwanger ist gerade auf Vortragsreise in den USA unterwegs, versichert der Schriftsteller seinen amerikanischen Zuhörern: «Hitler is over». Einen Monat später wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Umgehend plündert die SA Feuchtwangers Haus in Berlin, beschlagnahmt seinen Besitz, sein Doktortitel wird ihm aberkannt. Bis zu seinem Tod vor 50 Jahren am 21. Dezember 1958 in einem Krankenhaus in Los Angeles hat Feuchtwanger Deutschland nicht mehr betreten. 

Lion Feuchtwanger, Sohn eines jüdischen Fabrikanten, war ein Skeptiker. Am 7. Juli 1884 in München geboren, wuchs er in einem orthodoxen Elternhaus auf. «Die strenge Einhaltung der Speisegesetze und der Sabbatgesetze, die vielen langen, täglich zu verrichtenden Gebete, der sehr häufige Synagogenbesuch, die zahllosen umständlichen Gebräuche spannten das Leben in einen verzweifelt engen Rahmen», schrieb er später. Er war belesen in Talmud und Thora, sein Werk ist ohne jüdische Themen nicht vorstellbar.

Mit «Jud Süß», einem Roman über den Financier und Hofjuden Josef Süß Oppenheimer aus dem 18. Jahrhundert, erlangte Feuchtwanger 1925 Weltruhm. Unter dem Titel «Power» wurde der Roman in den USA veröffentlicht. 1940 erschien der gleichnamige antisemitische Unterhaltungsfilm des Regisseurs Veit Harlan. Harlan bestritt stets, den Bucherfolg des von den Nationalsozialisten verfemten Feuchtwangers als Vorlage genommen zu haben.

Feuchtwanger war ein Meister des historischen Romans. Als Chronist des Antisemitismus zeigte er sich in seinem 1930 erschienen Werk «Erfolg», in dem er faschistische Tendenzen im reaktionären Bayern der 20er Jahre nachzeichnet. Es folgten die Bücher «Die Geschwister Oppenheim», später in «Die Geschwister Oppermann» umbenannt, und 1940 «Exil». Die drei Bände bildeten die sogenannte Wartesaal-Trilogie.

«Zugespitzt gesagt: er wusste alles über die Zeit, in der seine Figuren agierten - und illustrierte seine gegenwärtigen Konflikte mit interessanten, unbekannten Details einer versunkenen Welt», notierte der Philosoph Ludwig Marcuse 1959 über Feuchtwanger.

«Solid und unterhaltsam, seriös und das, was die Englischen readable nennen, das ist: zugänglich, genießbar, spannend, unschwerfällig bei aller Gediegenheit der historischen Fundamentierung», beschrieb Thomas Mann das Schaffen des Freundes, der sich stets als Literaturproduzent verstand. Feuchtwanger hatte «die dienlichste, bestorganisierte literarische Werkstatt, die mir je vorgekommen ist», notierte Mann 1954 in der Züricher «Weltwoche». Und Feuchtwanger bemerkte über sich selbst: «Der Schriftsteller L. F. konnte in der Stunde bis zu 7 Seiten Schreibmaschine schreiben, bis zu 30 Zeilen schriftstellern und bis zu 4 Zeilen dichten».

Während der NS-Zeit lebte Feuchtwanger zunächst im französischen Sanary-sur-Mer. In der Künstlerkolonie, in der sich auch Heinrich Mann, Arnold Zweig oder Alfred Kerr niederließen, schrieb er vier Romane. Während viele seiner Kollegen am Exil zerbrachen, richtete er sich in dem Fischerdorf ein: «Ich habe während der sieben Jahre meines Aufenthaltes an der französischen Küste des Mittelmeers die Schönheit der Landschaft und die Heiterkeit des Lebens dort mit allen Sinnen genossen.»

1940, nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich, wurde Feuchtwanger im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert. Seine Frau, Martha Feuchtwanger, mit der er bereits seit 1912 verheiratet war, organisierte für ihn die Flucht: Verkleidet floh er aus dem Lager, zusammen mit seiner Frau entkam er über die Pyrenäen.

In Lissabon schifften beide unabhängig voneinander nach New York ein.

Pacific Palisades bei Hollywood wurde die letzte Lebensstation des Schriftstellers. Unter Joseph McCarthy geriet er unter Kommunismusverdacht, hatte er doch in seinem Reisebericht «Moskau 1937» die stalinistischen Schauprozesse gutgeheißen und Stalin als Retter vor dem nationalsozialistischen Terror bezeichnet.

Feuchtwanger, dem die US-Staatsbürgerschaft bis zum Lebensende verwehrt blieb, hat die USA nicht mehr verlassen. Zu groß war wohl die Furcht vor einem Einreiseverbot. «Der alte Herr hatte zweimal in Not und Verbannung gehen müssen und hatte bewiesen, dass er Elend ohne Klagen ertragen konnte», lässt er in «Die Jüdin von Toledo» den Gelehrten Musa sagen.

 

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www.die-kirche.de

die Kirche. Evangelische Wochenzeitung, Nr. 51/52, 21.12.2008, S. 29

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Im "Paradies - notgedrungen"

Neues Deutschland, 13./14.12.2008

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Frankfurter Rundschau zum 50. Todestag 

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Die Jüdin von Toledo: Spanienbilder aus dem kalifornischen Exil


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